Wie wir lernten, dass Herzlichkeit auch weh tun kann

2024 | 5 MIN LESEZEIT

Sören Klingsporn über die Kunst der Selbstdarstellung

Als ich vor sieben Jahren bei ZENTRALNORDEN angefangen habe, war unsere Webseite einfach nur ein Foto – und ein passender Audio Loop. Dazu eine Telefonnummer mit Adresse. Das war's!


Warum beschreiben wir eigentlich nicht genauer, wer wir sind und was wir tun? Die damalige Antwort auf meine Frage war: „Wer etwas von uns möchte, darf uns gerne anrufen.“ Dieses eher rudimentäre Verständnis von Selbstmarketing hat anscheinend auch irgendwie funktioniert. Wurde aber dann doch von der Einsicht abgelöst, dass da mehr geht. Seitdem sind im Laufe der Zeit deutlich aussagekräftigere Versionen unserer Webseite entstanden.

ZENTRALNORDEN Webseite 2018

Eine Reise, zu der wir im vergangenen Herbst wieder einmal motiviert und mutig aufbrachen. Die Klamotten passten einfach nicht mehr. Wir waren rausgewachsen. Der Hosenknopf ging nicht mehr zu, die Jacke spannte an den Schultern. Zeit für einen Neuanfang.

Nun bietet jeder Relaunch die Chance, sich selbst zu hinterfragen – aber auch die Pflicht, die eigenen Produkte zu schärfen, kurz innezuhalten und zu reflektieren. Gar nicht so einfach im hektischen Agenturalltag. Die eigene neue Webseite blieb für uns Endgegner im Battle mit bestehenden Kund:innen-Projekten. Inklusive Rollenswitch: Plötzlich schlüpften wir selbst in die Rolle von anspruchsvollen Kund:innen, die gern vorschnell reinreden wollten und während wir mitten im Designprozess waren. Wir selbst rissen die Deadlines für die Abgabe von Texten. Wollten selbst die langen Zeiträume für die technische Entwicklung nicht wahrhaben. Wie beschwerlich die Reise zu einer neuen Webseite ist. We know!

Mehr BAM-Effekt und Herzlichkeit: Relaunch, Identität & Corporate Design

Herz und Schmerz: Unser neues CI und der Weg dahin

Schnell wurde uns klar, dass es hier nicht nur um eine Webseite geht, sondern dass wir unser gesamtes Corporate Design verändern müssen. Und damit waren wir gleich bei einer grundsätzlichen Frage: „Lassen wir unsere Arbeit für uns sprechen?“ und sind dezent im Hintergrund, oder „Wollen wir uns mit unserer Identität zeigen?“. Seit wir vor vier Jahren unser Magazin BAM „Bock auf Morgen“ rausgebracht haben, wussten wir: Es tut uns bei allem Understatement auch mal gut, darüber zu reden, wer wir sind, wie wir arbeiten und was uns wichtig ist. Das sollte auf unserer neuen Webseite ebenso sein – und zack, plötzlich waren wir mittendrin in einem Coporate-Identity-Prozess. Yay! 😬

Unser Kernwert der Herzlichkeit begleitet uns schon genauso lange wie unsere Vision „Bock auf Morgen“. Aber einfach nur Herzlichkeit nach außen zu kommunizieren, war uns nicht stark genug. Wir brauchten etwas, was wir der Herzlichkeit an die Seite stellen konnten. Einen Gegenpart, ein Gegenspieler. Feuer und Eis: „So Herzlich - it hurts!“ war geboren. Eine überspitzte und allesumarmende Herzlichkeit, die so selbst zum Stilmittel wird. Texte mit Gänsehaut, aber ohne Diddl Maus. Professionell und trotzdem lieb – geht das?

Wir finden es geht! Es geht sogar supi gut! Über unsere neue Webseite werden nun dieser neue Stil und diese neue Tonalität erstmals nach außen spürbar. Gleichzeitig haben wir unsere Produkte viel klarer herausgearbeitet, das UX optimiert und viel Platz für liebevoll aufbereitete Cases freigeräumt.

»Wir zeigen eine Kultur, die sich weiterentwickelt hat und die jetzt die „Kräutersoße ist, die den ZN Döner zusammenhält“.«

- Zitat ZENTRALNORDEN Webseite

Wir spielen mit Animationen und Icons, die sich in unserer Kommunikationswelt etabliert haben. Wir finden, es ist eine Webseite, die uns gut zu Gesicht steht. Uns und unserer Arbeit entspricht und vor allem zeigt, wie und wer wir sind. Und mit der wir nun zu Recht den eigens kreierten Titel tragen dürfen: „Herzlichste Agentur Deutschlands“.

Geschafft, die Klamotten passen wieder!

Mehr Projekte und cooles Design findest Du in unserem Portfolio.


Sören Klingsporn

CEO | ZENTRALNORDEN

Mit einem Hintergrund aus Design und Tech hat sich Sören viele Jahre auf Konzeption und Beratung konzentriert und für große internationale Marken gearbeitet. Seit 2021 ist er Geschäftsführer bei ZENTRALNORDEN. Er liebt absurde Fragen in unseren Weeklys, hat eine umfangreiche Sammlung alter Nintendo Spiele im Schrank und bastelt an Beats in seinem Schlafzimmer.

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